Pressemeldung - 13.10.2025

So heizt Österreich: Studie beleuchtet heimische Energienutzung

Techem präsentiert erstmals eine umfangreiche Datenerhebung zur Wärmeversorgung in österreichischen Mehrfamilienhäusern. Der soeben veröffentlichte Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser bringt konkrete Zahlen zur Wahl von Energieträgern im europäischen Vergleich sowie auf Bundesländerebene zum Vorschein. Bei der Wärmeversorgung in Österreich dominieren mit 78,4 Prozent fossile Energieträger. 

Techem, einer der führenden Servicepartner für nachhaltiges Energie- und Gebäudemanagement, veröffentlicht im jährlichen „Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser“ erstmals auch umfassende Daten für Österreich. Es wurden Verbrauch sowie Kosten für Heizung und Warmwasser aus rund 250.000 österreichischen Wohnungen in rund 13.000 Mehrfamilienhäusern ausgewertet und mit Daten aus insgesamt neun anderen europäischen Ländern, unter anderem Deutschland, Ungarn und Italien, verglichen. „Der Atlas unterstreicht die Bedeutung klimafreundlicher Maßnahmen in der Wärmeversorgung und zeigt Potenziale auf, um den Umstieg auf emissionsarme Energieträger für Verbraucher*innen zu erleichtern“, betont Techem Austria Geschäftsführer, Karl Moll. Denn: Österreich heizt immer noch vorwiegend mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Heizöl, ähnlich wie Deutschland, die Schweiz und die Niederlande. Beim Blick auf den Anteil erneuerbarer Energien wie etwa Holz belegt Österreich im europäischen Vergleich allerdings die Spitzenposition. 

8 von 10 Wohnungen heizen mit fossilen Energieträgern

In Österreich gibt es einen breiten Mix an Energieträgern: Erdgas (42,1 Prozent), Fernwärme (39,7 Prozent), Heizöl (11,9 Prozent), Holz (5,1 Prozent) und Strom (1,1 Prozent).  78,4 Prozent der österreichischen Mehrfamilienhäuser heizen mit fossilen Energieträgern. „Im Vergleich liegt Österreich damit rund neun Prozentpunkte unter dem Wert von Deutschland (87 Prozent), bleibt aber auf hohem Niveau und bietet somit noch hohes Potenzial für die Verbesserung der Öko-Bilanz der Gebäude“, erläutert Dr.-Ing. Arne Kähler, Leading Expert des Techem Research Institute on Sustainability (TRIOS). Positiv sticht hervor, dass die Fernwärme in Österreich niedrige Emissionsfaktoren aufweist – was nahelegt, dass für die Erzeugung erfreulicherweise bereits auf regenerative Komponenten wie beispielsweise Bio-Methan zurückgegriffen wird.

Bildinformation: Energieträgeranteile im Mehrfamilienhaus-Bestand in Europa. (Bildquelle: Techem).

Regionales Ranking und Heizmuster

Betrachtet man die Ergebnisse in den Bundesländern, so zeigen sich deutliche Unterschiede: In Vorarlberg (70,1 Prozent), Wien (62,4 Prozent), dem Burgenland (57,1 Prozent) und Tirol (48,3 Prozent) wird besonders viel Erdgas genutzt, während in der Steiermark (60,8 Prozent), Oberösterreich (60 Prozent), Kärnten (59,4 Prozent) und Salzburg (48,1 Prozent) die Fernwärme überwiegt. In Niederösterreich sind die Anteile von Erdgas (42,2 Prozent) und Fernwärme (39,9 Prozent) ausgeglichen.

Heizöl kommt vorwiegend noch in Tirol (20,1 Prozent), Kärnten (17 Prozent) und Salzburg (10 Prozent) zum Einsatz, während Holz im Burgenland (14,3 Prozent) und Niederösterreich (11,8 Prozent) eine Rolle spielt. Strom ist – wie auch in der Auswertung für Gesamtösterreich – mit Ausnahme von Wien innerhalb der Bundesländer der am wenigsten genutzte Energieträger.

Bildinformation: Grafik Energieträgeranteile in Österreich. (Bildquelle: Techem).

Großes Potenzial bei Wärmepumpen

Ökologisches Heizen ist möglich und bedarf keines großen Aufwands. Moll dazu: „Mit gezielten Investitionen und dem Engagement aller Beteiligten kann die Nutzung fossiler Energieträger in österreichischen Mehrfamilienhäusern deutlich reduziert werden. Praktische Lösungsansätze bietet etwa der Umstieg auf Wärmepumpen.“ Sie nutzen thermische Energie in der Umwelt als Wärmequelle, operieren lokal schadstofffrei und sind im Betrieb wesentlich kostengünstiger als Öl oder Gas. „Wärmepumpen nehmen eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung ein. 30 Prozent der Heizungsanlagen im Gebäudebestand sind bereits heute für Wärmepumpen geeignet, mit Heizkörpertausch sogar 60 Prozent“, bekräftigt der Techem Austria Geschäftsführer.

Digitalisierung und zukunftsfähige Heizsysteme

Techem Geräte wie Kälte- und Wärmezähler, Heizkostenverteiler und Wasserzähler messen präzise und sind per Funk fernauslesbar. „Beim effizienten Umgang mit Energie ist die Digitalisierung ein wesentlicher und bestimmender Faktor. Die Möglichkeit, den Energieverbrauch laufend einzusehen und gegenzusteuern gibt den Verbraucher*innen individuellen Spielraum für nachhaltiges Handeln mit den verschiedenen Energieressourcen“, so Moll. Aktuell sind rund 82 Prozent der Techem Messgeräte in Österreich bereits fernauslesbar. Damit liegt Österreich zwar gut, aber noch hinter Ländern wie den Niederlanden oder Frankreich. Bis zur flächendeckenden Fernablesbarkeit (1. Jänner 2027) aller Geräte, wie vom Bundes-Energie-Effizienzgesetz (EEffG) gefordert, sind weitere technische Maßnahmen und Optimierungen in der Ausstattungsbasis nötig.

Über den Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser

Der Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser bietet eine umfassende Analyse des Energieverbrauchs, der Emissionen und der Digitalisierung in den von Techem betreuten Liegenschaften. Die Analyse wird in Deutschland seit 1998/99 veröffentlicht und analysiert Verbrauchsdaten, Trends und Einsparpotenziale, die sich sowohl an Hausverwaltungen als auch Eigentümergruppen richten. Die aktuelle Analyse für Österreich stützt sich auf Daten aus dem Jahr 2024, die anonym aus Verbrauchsabrechnungen von rund 250.000 Wohnungen in 13.000 Mehrfamilienhäusern erhoben wurden. Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen den Ländern sicherzustellen, wurde nicht die Gesamtheit der von Techem betreuten Wohnungen ausgewertet, sondern ausschließlich Daten anonymisiert erhoben, die festgelegten, einheitlichen Kriterien entsprachen. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen, Fortschritte messbar zu machen und konkrete Handlungsoptionen für die Energiewende aufzuzeigen.

Weitere Informationen und ein anschauliches Storychart mit den zentralen Ergebnissen finden Sie im Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser. 

Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser

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