Pressemeldung - 23.10.2014

Energieeffizienz in Immobilien: kaum Fortschritte, merkliche regionale Unterschiede

Techem Energiekennwerte-Studie 2014

  • Auswertung von rund 1,5 Millionen Verbrauchsinformationen und 44.000 Energieausweisen
  • Deutliche regionale Unterschiede bei Verbrauch, energetischem Gebäudezustand und Alter der Heizungsanlage
  • Hohe Verbrauchskosten durch kühlen und langen Winter sowie hohe Preise
  • Deutliche Kostenunterschiede zwischen Heizöl, Erdgas und Fernwärme

Eschborn. Eine hocheffiziente zentrale Wärmeversorgungsanlage wurde heute im neuen Candis-Viertel in Regensburg offiziell eröffnet. Mit ihrem nachhaltigen, regenerativen Wärmekonzept versorgt die Anlage knapp 1.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Sie erhalten 90 Prozent der über das Jahr benötigten Wärme aus zwei mit Biomethan befeuerten Blockheizkraftwerken. In Zeiten mit besonders großem Wärmebedarf unterstützen zwei erdgasbetriebene Spitzenlastkessel die Versorgung. Die Anlage verfügt außerdem über einen Wärmespeicher von 60.000 Litern Fassungsvermögen, um die Wärmeerzeugung optimal zu steuern. Zusätzlich zur produzierten Wärme erzeugen die beiden Blockheizkraftwerke Strom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Durch diese Kraft-Wärme-Kopplung ist ein Blockheizkraftwerk rund 40 Prozent energieeffizienter als andere Wege der Energieerzeugung. Pünktlich zu Beginn der kalten Jahreszeit und damit der Heizperiode eröffneten Jürgen Huber, Bürgermeister der Stadt Regensburg, Ferdinand Schmack von der verantwortlichen Projektgesellschaft Ferdinand Schmack Junior GmbH und Karl Moll aus der Geschäftsführung des Energiemanagers Techem das neue Heizhaus.

Beitrag zur Energiewende in Regensburg

„Kraft-Wärme-Kopplung ist eine Schlüsseltechnologie der Energiewende“, sagte Jürgen Huber bei der Eröffnung. „Ich freue mich als Bürgermeister und Klimareferent besonders, dass in einem großen neuen Siedlungsgebiet mitten in Regensburg genau diese Anlage mit ihrem flexiblen Wärmespeicher zum Einsatz kommt. Sie ist ein Vorzeigeprojekt für weitere Quartiere unserer Stadt.“

Die Bedeutung von effizienter Wärmeerzeugung unterstrich auch Karl Moll aus der Geschäftsführung von Techem: „In Immobilien wird rund 40 Prozent der Energie in Deutschland verbraucht. In Haushalten entfallen 85 Prozent der Energie auf Wärme und Warmwasser. Das zeigt die großen Möglichkeiten für Energieeinsparung, die in Wohnimmobilien liegen. Und eine moderne, effiziente Heizung hat daran maßgeblichen Anteil. Dafür ist ein Blockheizkraftwerk, wie wir es hier nutzen, ein Paradebeispiel.“

„Energieeffizientes Bauen gepaart mit einem klugen Energiekonzept, so lautet unser Credo“, erklärt entsprechend Ferdinand Schmack, Geschäftsführer der federführenden gleichnamigen Projektentwicklungsgesellschaft. „Eine hocheffiziente, umweltfreundliche Wärmeversorgung mit einem niedrigen Primärenergiefaktor war daher für uns ein Muss. Mit Techem haben wir für die Umsetzung einen verlässlichen, zukunftsorientierten Experten an unserer Seite.“

90 Prozent der Wärme; Strom für 1.300 Haushalte

Das Blockheizkraftwerk wird mit Brennstoff aus dem öffentlichen Erdgasnetz betrieben, für das an anderer Stelle eine entsprechende Menge Biomethan eingespeist wird. Das System entspricht dabei dem Prinzip, das aus der Versorgung mit Ökostrom bekannt ist, und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Der durch das Blockheizkraftwerk produzierte Strom fließt in das öffentliche Stromnetz, wofür eine Vergütung anfällt. Dies ermöglicht Techem eine günstigere Preisgestaltung für die gelieferte Wärme. Etwa 90 Prozent der im Candis-Viertel benötigten Wärmeenergie wird alleine durch die beiden Blockheizkraftwerke erzeugt. Sie haben eine Wärmeleistung von insgesamt 1,3 Megawatt und eine Stromleistung von 1,2 Megawatt. Letzteres reicht aus, um über 1.300 Haushalte mit Strom zu versorgen. Die zusätzlich mit Erdgas betriebenen Spitzenlastkessel haben eine Wärmeleistung von insgesamt 3,8 Megawatt.

Die Anlage erreicht einen testierten Primärenergiefaktor von 0 und ermöglicht den Entwicklern des Candis-Viertels eine Förderung durch die KfW. Der Primärenergiefaktor berücksichtigt den Energieverlust bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung eines Energieträgers. Vereinfacht gesagt, ist dies eine Messgröße für die Energieeffizienz und den schonenden Umgang mit den vorhandenen Ressourcen bei der Energiebereitstellung.

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