Immobilien-Ratgeber - 12.12.2024

Auf Durchzug: So lüften Sie Küche, Bad und Schlafzimmer richtig

Lüften sorgt nicht nur für frische Luft, sondern schützt auch Ihre Gesundheit und Ihr Zuhause. Wir zeigen Ihnen, warum das Lüften so entscheidend ist, welche Methoden die besten sind und wie Sie typische Fehler vermeiden. Mit einfachen Tipps sorgen Sie für ein optimales Raumklima – das ganze Jahr über.

Warum regelmäßiges Lüften so wichtig ist

Richtiges Lüften trägt wesentlich zu einem gesunden Wohnklima bei. Feuchtigkeit, die durch Atmung, Kochen oder Duschen entsteht, kann sich an Fenstern und Wänden absetzen und langfristig Schimmelbildung fördern. Neben der Vermeidung von Feuchtigkeit sorgt Lüften auch für frische Luft, die unsere Konzentration und unser Wohlbefinden verbessert.

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit von über 50 % begünstigt nicht nur Schimmel, sondern auch das Wachstum von Hausstaubmilben. Diese lieben eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 80 % und können Allergien und Asthma verschlimmern. Regelmäßiges Lüften hilft, diese Werte zu reduzieren und die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen.

Wann ist es an der Zeit zu lüften? 

Es ist häufig, dass Menschen sich auf ihr Gefühl verlassen und erst dann lüften, wenn die Luft stickig ist oder es muffig riecht. Das ist jedoch oft zu spät: Die Luftqualität hat dann bereits gelitten und Feuchtigkeit könnte sich bereits an Oberflächen abgesetzt haben. Achten Sie daher auf typische Warnsignale:

  • Beschlagene Fenster: Ein sicheres Zeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit.

  • Muffiger Geruch: Dieser deutet auf mangelnde Frischluftzufuhr hin.

  • Konzentrationsprobleme oder Müdigkeit: Eine erhöhte CO2-Konzentration kann die Ursache sein. 

Um solche Probleme rechtzeitig zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Lüften zur festen Routine zu machen. Lüften Sie beispielsweise morgens nach dem Aufstehen, um die Luftfeuchtigkeit nach der Nacht zu senken, und abends vor dem Schlafengehen, um für frische Luft zu sorgen. Diese einfachen Gewohnheiten helfen, ein angenehmes Wohnklima zu bewahren und gesundheitliche sowie bauliche Schäden zu verhindern.

Querlüften – Die effektivste Methode

Die beste Methode, um Ihre Räume schnell und effizient mit frischer Luft zu versorgen, ist das sogenannte Querlüften. Dabei öffnen Sie Fenster und Innentüren so, dass ein Luftzug entsteht. Das funktioniert besonders gut, wenn die Fenster an unterschiedlichen Wänden liegen, idealerweise auf gegenüberliegenden Seiten.

Querlüften ist nicht nur effektiv, sondern auch energiesparend. Oft reichen bereits 5 bis 10 Minuten, um die Luft vollständig auszutauschen, ohne dass die Räume zu stark auskühlen. Dieser Effekt ist besonders stark, wenn ein Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenluft besteht. Deshalb empfiehlt es sich, morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen die Fenster weit zu öffnen. Für Singlehaushalte kann das oft schon ausreichen.

Wenn jedoch tagsüber mehrere Personen zu Hause sind, sollte zusätzlich quer gelüftet werden. Wie oft das nötig ist, hängt von der Größe, der Nutzung und der Dämmung der Räume ab. Manche Menschen verlassen sich beim Lüften auf ihr Gefühl, doch dieses ist oft nicht zuverlässig genug. Regelmäßiges Lüften sorgt dafür, dass die Luft frisch bleibt, bevor sie stickig wird.

Richtig lüften: Tipps für Küche, Bad, Schlafzimmer und Keller

Jeder Raum hat eigene Anforderungen an das richtige Lüften. Ob Küche, Badezimmer, Schlafzimmer oder Keller – gezielte Maßnahmen helfen, Feuchtigkeit zu regulieren, Schimmel vorzubeugen und das Raumklima zu verbessern. Hier finden Sie praktische Tipps für die wichtigsten Räume in Ihrem Zuhause.

Beim Kochen entsteht nicht nur Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf, sondern auch Gerüche, die sich in Textilien und Möbeln festsetzen können. Diese Gerüche mögen während des Kochens appetitanregend wirken, sind jedoch später weniger angenehm.

Nach dem Kochen sollten Sie gründlich lüften, um die Raumluft zu erneuern. Öffnen Sie dabei die Fenster vollständig und schließen Sie die Küchentür, damit sich die Essensgerüche nicht in der gesamten Wohnung ausbreiten. Besonders in offenen Küchen ist es wichtig, die angrenzenden Räume durch zusätzlichen Luftaustausch zu schützen.

Das Badezimmer ist einer der feuchtesten Räume in der Wohnung, da beim Duschen und Baden große Mengen an Wasserdampf entstehen. Um Schimmelbildung zu vermeiden, ist es nach der Nutzung essenziell, die feuchte Luft schnell abzuführen.

  • Mit Fenster: Wenn Ihr Badezimmer ein Außenfenster hat, sollten Sie dieses direkt nach dem Duschen oder Baden vollständig öffnen. Lassen Sie die Badezimmertür während des Lüftens geschlossen, damit die Feuchtigkeit im Raum bleibt und nicht in den Flur oder angrenzende Räume zieht. So verhindern Sie, dass sich die Feuchtigkeit im restlichen Wohnbereich verteilt.

  • Ohne Fenster: Hat Ihr Badezimmer kein Fenster, gestaltet sich die Belüftung etwas schwieriger. In der Regel verfügen solche Räume über Lüftungsklappen oder Lüftungsgitter. Diese reichen jedoch oft nicht aus, um die feuchte Luft vollständig abzuleiten. In diesem Fall sollten Sie nach dem Duschen oder Baden die Badezimmertür öffnen, damit die feuchte Luft in die angrenzenden Räume gelangen kann. Gleichzeitig ist es wichtig, in diesen Räumen Fenster zu öffnen, um die feuchte Luft nach draußen abzuführen. Diese Methode verhindert, dass die Feuchtigkeit dauerhaft in der Wohnung bleibt.

Sammeln sich Wassertropfen in der Duschkabine, an den Wänden oder auf dem Boden, sollten diese aufgewischt werden. So reduzieren Sie die Feuchtigkeit im Raum und minimieren das Risiko von Schimmelbildung. Zudem ist es sinnvoll, Lüftungsklappen oder -gitter regelmäßig zu reinigen, um einen ungehinderten Luftstrom zu gewährleisten. 

Während des Schlafs atmen wir nicht nur CO₂ aus, sondern geben auch Feuchtigkeit ab – bis zu zwei Liter pro Nacht. Besonders im Schlafzimmer ist regelmäßiges Lüften wichtig, um die Luftqualität zu verbessern und eine angenehme Schlafatmosphäre zu schaffen.

Lüften Sie morgens direkt nach dem Aufstehen, um die verbrauchte Luft auszutauschen. Zusätzlich empfiehlt es sich, das Schlafzimmer vor dem Zubettgehen noch einmal zu lüften, da frische Luft den Schlaf fördert und für ein angenehmes Raumklima sorgt. Einige Menschen bevorzugen es, bei geöffnetem oder gekipptem Fenster zu schlafen. Dies ist vor allem in den wärmeren Monaten sinnvoll, sollte jedoch im Winter vermieden werden, um eine Auskühlung des Raums zu verhindern.

Kellerräume sind besonders anfällig für Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Beim Lüften des Kellers ist es wichtig, die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen zu berücksichtigen. Warme Luft, die in den kühlen Keller strömt, kann an den kalten Wänden kondensieren und zusätzliche Feuchtigkeit verursachen.

  • Im Sommer: Lüften Sie den Keller nur abends oder nachts, wenn die Außentemperaturen niedriger sind als die Innentemperatur. Halten Sie Fenster und Türen tagsüber geschlossen, um Kondensation zu vermeiden.

  • Im Winter: Der Keller kann häufiger gelüftet werden, da kalte Außenluft weniger Feuchtigkeit enthält.

Wenn dauerhaft Feuchtigkeit im Keller auftritt, sollten Sie die Ursache prüfen. Oft ist eine unzureichende Abdichtung die Ursache, die mit reinem Lüften nicht behoben werden kann. Dennoch kann gezieltes Stoßlüften helfen, die Feuchtigkeit zu reduzieren und Schimmel vorzubeugen

Richtig lüften im Sommer: Frische Luft ohne Hitze

  • Tagsüber Fenster geschlossen halten 
    Verhindern Sie, dass warme Außenluft eindringt.
  • Räume abdunkeln 
    Nutzen Sie Rollläden oder Vorhänge, um direkte Sonneneinstrahlung zu blockieren.
  • Lüften zu den richtigen Zeiten 
    Öffnen Sie die Fenster früh morgens oder spät abends, wenn es draußen kühler ist.
  • Querlüften für schnellen Luftaustausch 
    Öffnen Sie Fenster auf gegenüberliegenden Seiten der Wohnung.
  • Insektenschutzgitter anbringen 
    Halten Sie Mücken und Insekten fern, besonders bei eingeschaltetem Licht.

Messgeräte für ein optimales Raumklima

Regelmäßiges Lüften wird deutlich einfacher, wenn Sie technische Hilfsmittel nutzen. Ein Hygrometer misst die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen. Werte über 50 % sind ein Zeichen dafür, dass Sie lüften sollten. Im Winter sollte die Luftfeuchtigkeit bei frostigen Außentemperaturen sogar unter 40 % liegen, um Kondensation und Schimmelbildung zu vermeiden.

Auch ein CO₂-Messgerät kann hilfreich sein, um die Luftqualität zu überwachen. Wenn der CO2-Wert in einem Raum den Grenzwert von 1.000 ppm überschreitet, ist das ein deutliches Zeichen, dass gelüftet werden muss. Solche Geräte geben Ihnen klare Orientierungspunkte und helfen, das Lüften effizienter zu gestalten.

Moderne Geräte, wie der Multisensor Plus, kombinieren diese Funktionen und warnen zusätzlich bei kritischen Werten, Rauch oder Kohlenmonoxid und geben Empfehlungen für ein optimiertes Lüftungsverhalten. So behalten Sie das Raumklima immer im Blick und können gezielt handeln.


8 Tipps zum richtigen Lüften

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