Feuchteschäden nach dem Erstbezug vermeiden
Auch nach dem Einzug in ein neues Gebäude kann die Baufeuchte ein erhebliches Risiko darstellen. Heutzutage ziehen viele Menschen aus Kostengründen und der Notwendigkeit, das Eigenheim schnell zu nutzen, frühzeitig in neu errichtete Gebäude ein. Dies führt häufig dazu, dass die Luftfeuchtigkeit in den ersten Wochen nach dem Einzug stark erhöht ist, da die noch vorhandene Baufeuchte nicht ausreichend Zeit hatte, vollständig zu verdunsten.
Die Folge sind oft Schimmelbefall an der Bausubstanz und dem Inventar, was erhebliche Sanierungskosten nach sich ziehen kann. Mit gezielten Maßnahmen wie dem Einsatz von Bautrocknern vor dem Erstbezug sowie intensivem Lüften und Heizen lassen sich diese Risiken jedoch deutlich minimieren.
Wichtige Maßnahmen gegen Feuchteschäden beim Erstbezug
Besonders bei Gebäuden in Massivbauweise mit verputztem Mauerwerk und nass eingebrachtem Estrich ist Vorsicht geboten. Möbel mit einfachen Rückwänden aus gepresstem Holzfasermaterial sind besonders anfällig für Schimmelbildung, wenn sie direkt an frisch verputzten Wänden stehen. Auch zu dichte Farbanstriche können Probleme verursachen, wie die Bildung von Blasen auf Bauteiloberflächen.
Um Bezugsschäden zu vermeiden, sollten Mietende oder Käufer folgende Empfehlungen umsetzen:
- Großzügig heizen: Die Raumtemperatur sollte in allen Räumen im ersten Jahr konstant über 20 °C gehalten werden.
- Intensiv lüften: Stoßlüften Sie mindestens drei- bis viermal täglich für jeweils mindestens fünf Minuten bei weit geöffneten Fenstern. Kondenswasser an den Fenstern sollte vollständig abtrocknen, bevor das Lüften beendet wird.
- Möbel von der Wand abrücken: Große Einrichtungsgegenstände wie Schränke oder Sofas sollten mindestens 10 cm von den Wänden entfernt stehen, insbesondere bei Außenwänden.
- Diffusionsoffene Materialien verwenden: Wandanstriche und Tapeten, die diffusionsoffen sind, beschleunigen die Austrocknung der Wände.
- Bilder vermeiden: In den ersten Wochen sollten großformatige Bilder nicht aufgehängt werden, da sie den Trocknungsprozess der Wände behindern und selbst Schaden nehmen können.