Immobilien-Ratgeber - 03.02.2025

Feuchteschäden durch das Nutzen und Bewohnen

Feuchteschäden entstehen nicht nur durch Baumängel, sondern auch durch alltägliches Wohnverhalten. Falsches Lüften, unzureichendes Heizen oder ungünstige Möblierung können langfristig zu Schimmelbefall und Schäden an der Bausubstanz führen. Erfahren Sie, wie Sie typische Fehler vermeiden und Ihre Wohnräume effektiv vor Feuchtigkeit schützen.

Wie Feuchteschäden durch das Wohnen entstehen

Auch die beste Bausubstanz kann durch unpassendes Verhalten der Bewohner Schaden nehmen. Besonders ausgeprägt ist dieses Problem in Fällen, die unter das sogenannte Messie-Syndrom fallen. Hier führen desorganisierte und oft hygienisch problematische Verhältnisse zu schwerwiegenden Feuchtigkeitsschäden, die von außen oft nicht sichtbar sind. Erst wenn Wohnungen aus bestimmten Gründen betreten werden müssen, etwa wegen eines Schadens, zeigt sich das Ausmaß.

Doch das Messie-Syndrom ist keineswegs der Regelfall. Viel häufiger entstehen Feuchtigkeitsschäden durch falsches Lüftungs- und Heizverhalten in ansonsten unauffälligen Haushalten. Bereits eine zu hohe Belegung von Räumen kann zu Problemen führen. Wird eine kleine Wohnung dauerhaft von zu vielen Personen genutzt, führt das Kochen, Duschen, Wäschewaschen und andere Aktivitäten zu einer massiven Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, die wieder aus den Räumen abgeführt werden muss.

Zusätzliche Feuchtigkeitsquellen wie Aquarien, wasserliebende Haustiere oder eine Vielzahl von Topfpflanzen erhöhen die Belastung weiter. Wenn dann noch gewaschene Wäsche in geschlossenen Räumen getrocknet wird, können selbst an der besten Bausubstanz schnell Feuchtigkeitsschäden entstehen.

Wasserabgabe durch alltägliche Aktivitäten

Alltägliche Aktivitäten setzen erhebliche Mengen Wasser in die Raumluft frei. Diese Feuchtigkeit muss durch Lüften und Heizen abgeführt werden, um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden.

  • Schlafen: 30–50 g Wasser pro Stunde
  • Hausarbeit (z. B. Putzen): 120–200 g Wasser pro Stunde
  • Wäsche trocknen: 50–500 g Wasser pro Stunde (je nach Feuchtigkeitsgrad)
  • Kochen: 600–1.500 g Wasser pro Stunde
  • Duschen: 2.600 g Wasser pro Stunde
  • Baden: 700 g Wasser pro Stunde
  • Zimmerpflanzen: 1–5 g Wasser pro Stunde
  • Offenes Aquarium: etwa 40 g Wasser pro m² Wasseroberfläche pro Stunde

Eine vierköpfige Familie gibt durchschnittlich 12 Liter Wasser pro Tag an die Raumluft ab – diese Menge muss abgelüftet werden, um ein gesundes Raumklima zu bewahren.

Möblierung als Ursache für Feuchteschäden

Auch die Möblierung einer Wohnung kann Feuchtigkeitsschäden begünstigen. Große Möbelstücke wie Schränke oder Sofas, die direkt an Außenwänden stehen, behindern die Luftzirkulation und verhindern, dass Wärme die Wände erreicht. Dadurch bleiben die Oberflächen kalt, und es kann leicht zu Kondenswasserbildung kommen. Besonders bei älteren Gebäuden mit schlechter Dämmung ist das Risiko erhöht.

Um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden, sollten Möbel mindestens 10 Zentimeter Abstand zur Wand haben. Noch besser ist es, Außenwände möglichst nicht zu möblieren oder für eine gezielte Hinterlüftung zu sorgen, zum Beispiel durch Lüftungsschlitze in Schrankwänden. Auch Vorhänge und schwere Gardinen sollten oben und unten einen Luftspalt lassen, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann.

Heizen und Lüften: Tipps für ein gesundes Raumklima

Das richtige Heizen und Lüften ist entscheidend, um Feuchtigkeitsschäden in Wohnräumen zu vermeiden. So sollte die Raumtemperatur in Wohnräumen bei mindestens 20 °C gehalten werden, auch in der Übergangszeit. Besonders in Schlafzimmern, wo oft weniger geheizt wird, sollten die Temperaturen nicht unter 14 °C fallen. Die Faustregel lautet: Je kühler ein Raum ist, desto häufiger muss gelüftet werden, um die Feuchtigkeit abzuführen.

Beim Lüften ist Stoßlüften die effektivste Methode. Dabei werden die Fenster mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten vollständig geöffnet, idealerweise bei Durchzug. In der kalten Jahreszeit ist von gekippten Fenstern abzuraten, da diese einerseits zu hohen Heizkosten führen und andererseits die Bausubstanz stark auskühlen lassen können – ein idealer Nährboden für Schimmelbildung.

Nach feuchtigkeitsintensiven Aktivitäten wie Duschen, Kochen oder Wäschewaschen sollten Fenster sofort geöffnet werden, um die entstehende Feuchtigkeit direkt nach draußen zu leiten. Türen zu anderen Räumen sollten währenddessen geschlossen bleiben, damit der Wasserdampf sich nicht in der gesamten Wohnung verteilt.

Zur zusätzlichen Kontrolle des Raumklimas empfiehlt sich der Einsatz eines Geräts wie dem Multisensor Plus. Dieser misst präzise die Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur, sodass Abweichungen frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können.

Tipps zur Vermeidung von Feuchteschäden

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