Immobilien-Ratgeber - 18.07.2024

Fünf Tipps gegen Einbruch

Hätten Sie es gewusst?: Statistisch gesehen gibt es alle siebeneinhalb Minuten in Deutschland einen Wohnungseinbruch. Aber: Jeder zweite Einbruch wird abgebrochen. Denn die Täterinnen und Täter stehen unter hohem Zeitdruck. Wir haben fünf Tipps gegen Einbruch für Sie zusammengefasst!

Tipp 1 gegen Einbruch: Wohnungstür verstärken

In den meisten Fällen kommen die Langfinger durch die Wohnungstür. Daher sollte der Schutz vor dem Einbruch genau hier beginnen. Viele Wohnungstüren sind zu leicht und instabil; sie lassen sich innerhalb weniger Augenblicke öffnen – auch wenn sie abgeschlossen sind. Wollen Sie die Tür nicht gegen ein massives Modell austauschen lassen, können Sie das Türblatt von innen verstärken und so stabilisieren – durch eine Spanplatte oder ein sogenanntes Tiefziehblech. Wirksamen Schutz gegen das Aufstemmen bieten Sicherheitsschließbleche mit Mauerankern. 

Am wirksamsten sind Sicherheitstüren, die von einer Fachfirma montiert werden. Dann sind alle Komponenten aufeinander abgestimmt. Aber solche Türen haben ihren Preis.

In manche Wohnungstüren ist eine Glasfläche eingelassen. Einfaches Glas sollten Sie durch Verbundsicherheitsglas oder eine Scheibe aus geriffeltem Polycarbonat ersetzen lassen. Und Sie können die Glasfläche von innen durch eine aufgeschraubte Vergitterung sichern.

Tipp 2 gegen Einbruch: Türschloss sicherer machen

Der erste Angriffspunkt bei der Wohnungstür ist meist der Schließzylinder. Daher lohnt es sich, einen hochwertigen Schließzylinder einbauen zu lassen. Er sollte über einen Aufbohrschutz verfügen und durch einen Schutzbeschlag gegen das Herausziehen gesichert sein. Sehr zu empfehlen sind Schließzylinder, die über das Zeichen/ein Siegel des Verbands der Sachversicherer (VdS) verfügen. 

Alle zehn Jahre Schließzylinder austauschen

Damit Ihr Schlüssel nicht einfach so kopiert werden kann, sollten Sie einen Schließzylinder nehmen, für den neue Schlüssel nur gegen Vorlage einer Sicherungskarte bestellt werden können. Doch sollten Sie wissen, dass jedes Schloss nur zehn Jahre lang in Bezug auf eine erneute Verwendung geschützt ist. Wollen Sie also sichergehen, sollten Sie den Schließzylinder alle zehn Jahre austauschen lassen. 

Tipp 3 gegen Einbruch: Fenster und Balkon überprüfen

Der Schutz der Wohnungstür hat oberste Priorität. Doch verschaffen sich manche Eindringlinge auch durch die Fenster oder den Balkon Zutritt zur Wohnung. Dies gilt vor allem für Wohnungen im Erdgeschoss bzw. dort, wo es gute Klettermöglichkeiten über Nebengebäude, Garagen oder Baugerüste gibt. Tatsächlich erhöhen Baugerüste das Einbruchsrisiko erheblich. Denn sie bieten Sichtschutz und ermöglichen es, in höhere Stockwerke vorzudringen, wo Fenster und Balkone meist viel weniger gut gesichert sind. Denn im Normalfall bieten die oberen Etagen von der Außenseite kaum eine Möglichkeit, hineinzugelangen.

Es lohnt sich daher zu überprüfen, ob sich Einstiegsmöglichkeiten über Fenster oder Balkon ergeben. Ist das der Fall, empfiehlt es sich, einbruchhemmende Fenster- oder Balkontürgriffe installieren zu lassen, die sich mit einem Schlüssel abschließen lassen. Außerdem helfen einbruchhemmende Fensterbeschläge, Sicherheitsverglasung und Fenster, die nach DIN EN 1627 geprüft sind. 

Ob Sie solche speziellen Fenster brauchen, hängt ganz von der individuellen Gefährdungslage ab. Sie sind gewiss nicht nötig, wenn mal für vier Wochen ein Baugerüst an der Fassade steht. Dann dürfte es ausreichen, die Außenrollläden herunterzulassen. Als Minimalschutz sollten die Fenster stets geschlossen werden, wenn man sich nicht mehr in dem betreffenden Raum aufhält.

Jeder zweite Einbruchsversuch wird abgebrochen

Steht genügend Zeit und das geeignete Einbruchswerkzeug zur Verfügung, lässt sich jedes Fenster und jede Tür irgendwann öffnen. Doch die Zeitfrage ist ganz entscheidend. Gerade bei Wohnungseinbrüchen stehen die Kriminellen unter enormem Zeitdruck. Lassen sich Fenster oder Türen nicht innerhalb kurzer Zeit überwinden, wird der Einbruch oft abgebrochen. Laut polizeilicher Statistik ist das fast bei jedem zweiten Einbruchsversuch der Fall. Daher lohnen schon kleine Maßnahmen, die das Vorhaben nur um Minuten verzögern. Diese Minuten sind oft entscheidend und bringen die Einbrecherinnen und Einbrecher dazu, ihre Aktivitäten einzustellen. 

Tipp 4 gegen Einbruch: Keine Unbekannten hineinlassen

Bevor in eine Wohnung eingebrochen werden kann, müssen die Eindringlinge erst einmal in das Mehrfamilienhaus hineingelangen. Im Zeitalter der Bringdienste, Gratiszeitungen und Werbeprospekte ist das meist keine besondere Schwierigkeit. Und doch können Sie den Langfingern ihr Vorhaben erschweren, wenn Sie es sich zur Gewohnheit machen, nicht einfach den Türöffner zu betätigen, wenn jemand bei Ihnen klingelt. Fragen Sie immer nach, wer zu Ihnen ins Haus will. Und wenn Sie keine zufriedenstellende Antwort bekommen, sollten Sie die Betreffenden auch nicht in das Haus lassen. Nun sind Einbrecher und Trickbetrüger selten um eine Antwort verlegen. Das ist jedoch kein Grund nicht nachzufragen und nur dann den Türöffner zu betätigen, wenn Sie die Betreffenden einordnen können. Weisen Sie auch Ihre Mieterinnen und Mieter darauf hin.

Tipp 5 gegen Einbruch: Übliche „Geheimverstecke“ meiden

Gehören Sie auch zu den Leuten, die meinen, sie könnten den Langfingern ein Schnippchen schlagen, weil Sie ihr Bargeld in der Küchenschublade, ihre Sparbücher im Kleiderschrank und ihre Perlenkette im Badezimmer aufbewahren? Nun, das ist keine gute Idee. Denn derartige „Geheimverstecke“ spüren Einbrecherinnen und Einbrecher in wenigen Minuten auf – und hinterlassen ein Bild der Verwüstung, denn es muss ja schnell gehen.

Kriminelle wissen meist sehr gut, wo sie nachschauen müssen. Die Küche ist ein beliebter Ort, gerade um Bargeld zu verbergen. Ein möglicher Grund: In der Küche hält man sich relativ oft auf. Daher kann man dort ganz „unauffällig“ Geld holen, wenn man es benötigt. Außer den Küchenschubladen sind Vasen und Kaffeedosen sehr beliebte Verstecke. Und die kennen natürlich auch die Langfinger.

Ein zweiter Bereich, in dem sehr gerne versteckt und nachgeschaut wird: Kleiderschränke. Zur Verblüffung der Bewohnerinnen und Bewohner finden die Eindringlinge fast immer die Wertsachen, die man so raffiniert im Kleiderschrank versteckt hat. Doch dafür gibt es eine einfache Erklärung: Egal ob Sparbuch, Silberbrosche oder Goldmünze, die Wertsachen lassen sich viel leichter aufspüren, wenn man einfach alle Schränke auf dem Boden ausleert. Dann fallen einem die interessanten Objekte regelrecht vor die Füße.

Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass sich Plätze, die Sie für raffinierte Geheimverstecke halten, oft leicht entdecken lassen. Und doch kann die Schlussfolgerung natürlich nicht lauten, Bargeld und Wertgegenstände auf einem Präsentierteller bereitzuhalten. Man kann schon ein wenig Versteck spielen. Denn Sie müssen sich klarmachen: Die Eindringlinge stehen im Allgemeinen unter einem immensen Zeitdruck. Versetzen Sie sich in ihre Lage: Wo würden Sie denn als Erstes nachschauen? Und wo würde es Ihnen im Traum nicht einfallen? Da sind Ihre Wertgegenstände womöglich sicherer. Und wenn es um sehr wertvolle Gegenstände geht, könnte auch der Tresor einer Bank infrage kommen. Diese Infos könnten auch für Ihre Mieterinnen und Mieter interessant sein.  

Unsere Tipps gegen Einbruch im kompakten Format

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