Immobilien-Ratgeber - 13.02.2025

Feuchteschäden und Versicherungen: Was ist abgedeckt?

Feuchteschäden können hohe Kosten verursachen, ob durch Schimmelbefall, Wassereintritt oder andere Probleme. Welche Versicherungen helfen bei solchen Schäden weiter? Hier erfahren Sie, welche Versicherungen für Gebäudeeigentümer und Mieter relevant sind und worauf Sie achten sollten.

Welche Versicherungen helfen bei Feuchteschäden?

Feuchteschäden entstehen oft durch undichte Leitungen, Hochwasser oder mangelhaften Abdichtungen. Ein häufiges Resultat dieser Schäden ist Schimmelbefall, der nicht nur das Gebäude, sondern auch die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner beeinträchtigen kann. 

Die Wahl der passenden Versicherung hängt von der Art des Schadens und der individuellen Situation ab. Die Entscheidung, welche Versicherung in Ihrem Fall greift, sollte immer individuell geprüft werden – im Zweifelsfall durch fachmännische Beratung.

Sachversicherungen – Schutz für Haus und Hausrat 

Sachversicherungen sind essenziell, um finanzielle Schäden durch Feuchtigkeit und Schimmel zu minimieren. Sie bieten Schutz für das Gebäude selbst und das persönliche Eigentum im Schadensfall, wie bei undichten Leitungen, Wassereintritt oder Feuer. Doch nicht jede Versicherung deckt alle Schäden ab – es kommt darauf an, welche Art von Versicherung Sie abgeschlossen haben.

Die Gebäudeversicherung sichert die bauliche Substanz eines Gebäudes gegen Schäden ab, die durch Feuer, Sturm, Hagel oder Leitungswasser entstehen können. Darunter fallen auch fest eingebaute Bestandteile wie Heizungsanlagen oder Fenster. Schäden durch Elementarereignisse wie Überschwemmungen oder Rückstauschäden sind allerdings nicht automatisch in der Gebäudeversicherung enthalten. Für solche Fälle ist es oft notwendig, eine zusätzliche Elementarschadenversicherung abzuschließen.

Diese Versicherung ist besonders für Eigentümer von Immobilien essenziell, da sie die hohen Kosten für Reparaturen oder Wiederaufbau im Schadensfall abdeckt. Ohne diese Absicherung können Feuchtigkeitsschäden schnell zur finanziellen Belastung werden, insbesondere bei Schäden, die das gesamte Gebäude betreffen.

Die Wohngebäudeversicherung wird typischerweise über den Neuwert abgeschlossen. Das bedeutet, dass nicht nur der jeweilige Zeitwert des Gebäudes versichert ist, sondern der gesamte gleichwertige Wiederaufbau.

Die Hausratversicherung schützt das persönliche Eigentum, das sich in der Immobilie befindet, wie Möbel, Elektrogeräte, Kleidung oder andere bewegliche Gegenstände. Sie greift in der Regel bei Schäden, die durch Feuer, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser oder Sturm entstehen.

Für Mieterinnen und Mieter ist die Hausratversicherung besonders wichtig, da sie Schäden abdeckt, die nicht von der Gebäudeversicherung des Vermieters übernommen werden. Bei Feuchteschäden, die beispielsweise durch einen Rohrbruch entstehen, kann die Hausratversicherung die Kosten für beschädigtes Inventar übernehmen. So lassen sich finanzielle Belastungen durch den Ersatz oder die Reparatur von Einrichtungsgegenständen vermeiden.

Haftpflichtversicherungen – Schutz bei Schäden an Dritten

Die Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Schäden, die der Versicherte an Sachen Dritter verursacht hat. Wenn Feuchteschäden das Eigentum anderer Personen beeinträchtigen, tritt also die Haftpflichtversicherung in Kraft:

  • Privathaftpflichtversicherung: Die Privathaftpflichtversicherung schützt Privatpersonen vor finanziellen Risiken, wenn sie durch Fahrlässigkeit Schäden an Dritten verursachen. Dies kann beispielsweise bei einem Wasserschaden der Fall sein, der in eine darunterliegende Wohnung eindringt und dort Schäden an Wänden, Möbeln oder elektronischen Geräten verursacht. In solchen Fällen übernimmt die Versicherung die Kosten, die durch die Reparatur oder den Ersatz der beschädigten Gegenstände entstehen.
  • Gebäudehaftpflichtversicherung: Für Vermieterinnen und Vermieter ist die Gebäudehaftpflichtversicherung von Bedeutung. Sie deckt Schäden ab, die durch Mängel am Gebäude entstehen, wie undichte Dächer oder schlecht gewartete Rohrleitungen. Sollte beispielsweise ein Rohrbruch im Gebäude einen Feuchteschaden in einer Mieteinheit verursachen, springt diese Versicherung ein.

Haftpflichtversicherer prüfen oft, ob Regressansprüche gegenüber Dritten bestehen. Das bedeutet, dass die Versicherung die entstandenen Kosten möglicherweise von einer anderen verantwortlichen Partei einfordert. Dies ist besonders dann der Fall, wenn der Schaden durch Handwerkerfehler oder bauliche Mängel entstanden ist.


Jetzt den Immobilien-Ratgeber Newsletter abonnieren


 

Redaktionsrichtlinien und Haftungsklausel

Die Beiträge im Techem Immobilien-Ratgeber werden nach strengen Qualitätsrichtlinien verfasst und beziehen sich auf seriöse Quellen und Gesetzestexte. Achten Sie daher bitte auf die Angabe des Veröffentlichungsdatums zu Beginn der Beiträge.

Techem möchte Ihnen mit den Inhalten eine erste Orientierung zu bestimmten Themenkategorien bieten. Wir erbringen keine Rechtsberatung und sind hierzu auch nicht befugt. Tipps und Handlungsempfehlungen dienen ausschließlich zu Informationszwecken und haben keinen Anspruch darauf, korrekt, aktuell und/oder vollständig zu sein. Techem übernimmt für diesen Inhalt und dessen Verwendung keine Verantwortung. Daher raten wir dazu, für persönliche und individuelle Anfragen in rechtlichen oder finanziellen Anliegen, einen Rechts-, Steuer- oder Finanzberater hinzuzuziehen.