Immobilien-Ratgeber - 12.12.2024

Rauchwarnmelder und Co: So schützen Sie Ihre Wohnung vor Gefahren

Seit 01.01.2024 gilt bundesweit eine Rauchwarnmelderpflicht in Neu, Um- und Bestandsbauten. Doch es gibt weitere Sicherheitsgeräte, die Leben retten können: CO-Melder, Gasmelder, Hitzemelder und mehr.  Erfahren Sie, wie die unterschiedlichen Melder funktionieren, wofür sie geeignet sind und wie sie Ihre Wohnung wirksam vor Brand- und Rauchgefahren schützen.

Die wichtigsten Melder für Ihr Zuhause

Wohnungsbrände stellen eine erhebliche Gefahr dar, doch die meisten Opfer sterben nicht durch die Flammen, sondern durch giftigen Rauch. Dieser breitet sich innerhalb weniger Minuten aus, macht eine Flucht oft unmöglich und kann bereits nach wenigen Atemzügen tödlich sein. Zusätzlich lauern unsichtbare Gefahren durch austretende Gase.

Mit den richtigen Sicherheitsgeräten können Sie diese Risiken erheblich minimieren. Wir geben Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Melder, ihre Einsatzmöglichkeiten und wie Sie Ihr Zuhause bestmöglich schützen können.

Feuermelder und Brandmelder

Brände gehören zu den größten Gefahren im Haushalt, denn sie breiten sich oft schneller aus, als man reagieren kann. Rauch, Hitze und Flammen bedrohen nicht nur die Bausubstanz, sondern vor allem die Gesundheit und das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner. 

Brandmelder ist ein Sammelbegriff für alle Geräte, die bei einem Brand Alarm auslösen. Dazu gehören:

  • Wärmemelder: Diese reagieren auf einen plötzlichen Anstieg der Raumtemperatur. Sie sind besonders in Räumen wie Küchen sinnvoll, da sie keine Fehlalarme durch Rauch oder Dampf auslösen.

  • Flammenmelder: Speziell für sichtbare Flammen oder glühende Partikel entwickelt. Häufig eingesetzt in Werkstätten oder Industrieanlagen.

  • Rauchwarnmelder: Die am häufigsten verwendeten Brandmelder in Wohnungen. Sie erkennen Rauchpartikel und geben einen lauten Alarm ab. 

  • Brandgasmelder: Diese Geräte erkennen gefährliche Gase, die bei einem Brand entstehen, insbesondere Kohlenmonoxid (CO).

Feuermelder sind eine spezielle Unterkategorie der Brandmelder. Sie sind vor allem in öffentlichen Gebäuden zu finden. Im Gegensatz zu Rauchwarnmeldern lösen sie nicht automatisch aus, sondern müssen per Hand betätigt werden. Dennoch werden sie im allgemeinen Sprachgebrauch oft als Synonym für Rauchwarnmelder genutzt, obwohl sie eine andere Funktion haben.

Brandmelder lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: manuelle und automatische Systeme. Automatische Brandmelder erkennen Rauch, Hitze oder Gase selbstständig und lösen Alarm aus, sobald ein bestimmter Schwellenwert überschritten wird. 

Manuelle Brandmelder hingegen müssen von Personen ausgelöst werden. Diese Geräte sind mit einem Alarmschalter ausgestattet, der häufig hinter einer Glasscheibe geschützt ist. Der Alarm wird durch das Einschlagen der Scheibe und das Drücken des Schalters aktiviert. Manuelle Melder kommen vor allem in öffentlichen Gebäuden oder Betrieben zum Einsatz, wo sie genutzt werden, um viele Menschen gleichzeitig zu warnen.

Rauch und Rauchwarnmelder

Rauch ist eine der größten Gefahren bei Bränden. Bereits wenige Atemzüge reichen aus, um die Atemwege zu schädigen oder bewusstlos zu werden. Rauch breitet sich schnell aus und enthält oft hochgiftige Gase wie Kohlenmonoxid, die unsichtbar und geruchlos sind.

Der Unterschied zwischen Rauchmelder und Rauchwarnmelder

Die Begriffe Rauchmelder und Rauchwarnmelder werden oft synonym verwendet, unterscheiden sich jedoch:

  • Rauchwarnmelder sind für den Einsatz in Wohnungen konzipiert. Sie warnen mit einem lauten Signal und ermöglichen es den Bewohnerinnen und Bewohnern oder Nachbarinnen und Nachbarn, schnell zu reagieren.

  • Rauchmelder hingegen sind Teil professioneller Brandmeldeanlagen in öffentlichen Gebäuden oder Betrieben und leiten Alarmmeldungen direkt an die Feuerwehr weiter.

Rauchwarnmelder sollten in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren installiert werden, nicht jedoch in Küchen oder Badezimmern, da Dampf oder zu hohe Luftfeuchtigkeit häufig Fehlalarme auslösen.  Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es je nach Bundesland abweichende Anforderungen geben kann, weshalb es ratsam ist, sich diesbezüglich genauer zu informieren. 

Gas und CO-Melder – Unsichtbare Gefahren erkennen

Gasmelder und CO-Melder schützen vor unterschiedlichen, aber gleichermaßen gefährlichen Risiken. Beide Gerätearten sind darauf spezialisiert, unsichtbare Gefahren frühzeitig zu erkennen und Alarm zu schlagen, bevor sie lebensbedrohlich werden. Je nach Typ werden unterschiedliche Gase gemessen: Methan, Propan, Butan, Erdgas oder Kohlenmonoxid (CO). Viele moderne Geräte kombinieren die Funktionen von Gasmeldern und CO-Meldern. Diese Kombigeräte bieten umfassenden Schutz vor brennbaren Gasen und Kohlenmonoxid.

Gasmelder warnen vor der Konzentration brennbarer Gase wie Methan, Propan oder Erdgas. Diese Gase können bei einem Leck Sauerstoff verdrängen oder eine Explosionsgefahr verursachen. Gasmelder sind ideal für Räume mit Gasheizungen oder Gasherden. Sie sollten in der Nähe von potenziellen Gasquellen installiert werden, jedoch nicht direkt über der Gasquelle, um Fehlalarme zu vermeiden.

Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei unvollständiger Verbrennung entsteht, z. B. durch defekte Gasthermen, verstopfte Kamine oder Heizkessel. CO ist besonders gefährlich, da es die Sauerstoffaufnahme im Körper blockiert. Bereits geringe Mengen können lebensgefährlich sein. Daher empfiehlt es sich in allen Wohnungen einen CO-Melder zu installieren.

Warum Rauch und giftige Gase so gefährlich sind

Bei einem Wohnungsbrand sterben die meisten Opfer nicht an den Flammen, sondern am giftigen Rauch. Bis zu 90 % der Todesfälle werden durch Ersticken verursacht, oft schon nach wenigen Atemzügen. Rauch verbreitet sich zudem schnell: Innerhalb von drei Minuten kann die Sicht so stark eingeschränkt sein, dass eine Flucht unmöglich wird. Hinzu kommen giftige Gase wie Chlorwasserstoff, Stickoxide oder Schwefeloxide, die bei der Verbrennung verschiedener Materialien entstehen.

Die Daumenregel lautet: Sobald ein Brand ausbricht, haben Sie nur drei Minuten Zeit zur Flucht. Eben deshalb sind die Brandmelder, Rauchwarnmelder sowie Gasmelder und CO-Melder so überaus wichtig. Sie geben bereits Alarm, wenn ein Brand oder eine gefährliche Gaskonzentration erst entsteht.

Der Multisensor Plus kombiniert die Funktionen eines Rauchwarnmelders und eines CO-Melders in einem Gerät. Er erkennt sowohl Rauch als auch das unsichtbare, geruchlose Kohlenmonoxid und warnt Sie rechtzeitig vor beiden Gefahren. Zudem kann dieser auch noch vor Hitze und erhöhter Luftfeuchtigkeit warnen. 


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