Immobilien-Ratgeber - 09.01.2025

Wohnungsbrände: Häufige Ursachen und wie Sie sich schützen können

In Deutschland gibt es jährlich schätzungsweise über 60.000 Wohnungsbrände. Diese entstehen oft unbemerkt und ihre Ursachen sind vielfältig. Ob Küchenbrand, Akkubrand oder Schwelbrand: Wir klären auf, wie Wohnungsbrände entstehen, welche Brandgefahren besonders häufig auftreten und wie Sie Ihr Zuhause mit passenden Meldern schützen können.

Küchen: Der häufigste Brandherd im Haushalt 

Brände können in jedem Raum einer Wohnung ausbrechen, doch die meisten entstehen in der Küche. Das liegt vor allem an den hohen Temperaturen und der Vielzahl an Elektrogeräten, die dort genutzt werden.

Überhitzung und vergessene Kochtöpfe 

Hohe Temperaturen sind eine häufige Brandursache in der Küche. Ein Backofen, in dem sich Fett- und Essensreste angesammelt haben, kann sich entzünden. Auch Kochtöpfe, die auf dem Herd vergessen werden, sind eine typische Gefahrenquelle. 

Brandgefahr durch Elektrogeräte 

In der Küche befinden sich viele Elektrogeräte: Kühlschrank, Elektroherd, Geschirrspüler und manche Kleingeräte. Die häufigste Brandursache in den eigenen vier Wänden ist die Elektrizität. Von den Geräten, vor allem von den Stromfressern, geht eine besondere Gefahr aus, aber auch von defekten Kabeln und überlasteten Leitungen.

Rauchwarnmelder in der Küche?

In Küchen sind herkömmliche Rauchwarnmelder für die Installation ungeeignet, da Dampf und Rauch, die beim Kochen entstehen, häufig Fehlalarme auslösen. Eine sinnvolle Alternative ist hier der Multisensor Plus, der Alarm schlägt, wenn die CO-Konzentration einen kritischen Wert erreicht – etwa im Fall eines Brandes. Der Multisensor Plus kann Brandgefahren zuverlässig erkennen, ohne durch Kochdämpfe ausgelöst zu werden.

 

Brandgefahren im Haushalt

Brände entstehen nicht nur durch Unachtsamkeit, sondern oft auch durch alltägliche Dinge wie defekte Elektrogeräte oder leicht entzündliche Materialien. Wir zeigen Ihnen, welche Gefahrenquellen in Ihrem Zuhause lauern und worauf sie achten sollten.

Brandgefahr durch Haushaltsgeräte

Nicht nur die Küche birgt ein hohes Brandrisiko – auch der Standort von Elektrogeräten wie Wäschetrocknern kann entscheidend sein. Laut einer Studie des Instituts für Schadenforschung und Schadenverhütung gehören Wäschetrockner zu den häufigsten Brandverursachern im Haushalt. Besonders gefährlich wird es, wenn:

  • die Geräte nicht regelmäßig gewartet werden,

  • sich Flusen in den Filtern oder Lüftungsschächten ansammeln,

  • oder das Gerät überhitzt. 

Doch nicht nur Wäschetrockner sind potenzielle Brandquellen. Auch andere Geräte wie Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Bügeleisen und sogar Mehrfachsteckdosen können bei Überlastung oder Defekten Feuer fangen.

Gefahren durch Lithium-Ionen-Akkus

Die zunehmende Nutzung von Geräten mit Lithium-Ionen-Akkus wie Smartphones, Notebooks oder E-Bikes bringt neue Risiken mit sich. Überhitzte oder beschädigte Akkus können nicht nur Feuer fangen, sondern sogar Explosionen auslösen. Wichtig ist daher:

  • Akkus nicht überhitzen lassen,

  • nur geeignete Ladegeräte verwenden,

  • und beschädigte Akkus sofort austauschen.

Mit einer regelmäßigen Wartung und einem verantwortungsvollen Umgang mit Elektrogeräten lassen sich viele dieser Risiken minimieren. Gleichzeitig helfen geeignete Rauchwarnmelder dabei, frühzeitig auf Gefahren aufmerksam zu machen.

Vorsicht bei leicht entzündlichen Materialien

Nicht nur Elektrogeräte, sondern auch leicht brennbare Materialien stellen eine erhebliche Brandgefahr dar. Besonders problematisch sind Stoffe wie Holz, Papier, Pappe oder Textilien, wenn sie sich zu nahe an Wärmequellen wie einem Herd, Ofen oder Abgasrohren befinden.

Offene Flammen im Haushalt

Obwohl offene Flammen wie Kerzen oder Kamine nur in etwa 2 % der Wohnungsbrände eine Rolle spielen, dürfen sie nicht unterschätzt werden. Das vergleichsweise geringe Risiko liegt daran, dass offenes Feuer meist bewusst überwacht wird. Dennoch können unbeaufsichtigte Kerzen oder Funken aus einem Kamin schnell ein Feuer entfachen.

Verborgene Gefahr: Schwelbrände

Schwelbrände gehören zu den tückischsten Brandgefahren im Haushalt. Sie entstehen oft durch überlastete Stromleitungen, alte Elektroinstallationen oder beschädigte Kabel. Anders als offene Flammen bleiben Schwelbrände lange unbemerkt, da sie nur wenig sichtbare Zeichen wie Rauch entwickeln. 

Das Heimtückische an Schwelbränden ist, dass sie giftige Gase wie Kohlenmonoxid oder Cyan freisetzen. Diese können sich in der Wohnung ausbreiten, ohne dass die Bewohner sie wahrnehmen. Oft wird lediglich ein leichter Brandgeruch bemerkt, der jedoch schwer zuzuordnen ist. Innerhalb kurzer Zeit kann ein Schwelbrand in ein unkontrollierbares Feuer übergehen. Lassen Sie daher die Leitungen und Elektroinstallationen regelmäßig kontrollieren und schützen Sie sich mit Meldern. Diese lösen Alarm aus, bevor die Bewohner den Brand bemerken und warnen zudem vor dem Austritt von Kohlenmonoxid, selbst wenn es nicht zu einem Wohnungsbrand kommt.

Wann Wohnungsbrände am häufigsten auftreten 

Wohnungsbrände können zu jeder Tageszeit entstehen, aber es gibt bestimmte Zeiträume, in denen sie besonders häufig auftreten. Am späten Vormittag, während der Essenszubereitung, laufen Herde, Backöfen und andere Küchengeräte auf Hochtouren. Überhitzung und Unachtsamkeit gehören hier zu den häufigsten Brandursachen.

Nachts wird es besonders gefährlich, wenn elektrische Geräte vergessen werden oder Kerzen unbeaufsichtigt bleiben. Schwelbrände werden im Schlaf oft nicht bemerkt, sodass giftige Gase ungehindert wirken können. Rauchwarnmelder oder Kohlenmonoxidmelder sind daher unverzichtbar, denn sie warnen auch im Tiefschlaf.


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