Immobilien Ratgeber - 05.05.2023

Auf dem Weg zur Energiewende: Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien gelten als Kernstück der Energiewende und sollen uns zu Unabhängigkeit von Energieimporten verhelfen. Im Unterschied zu fossilen Energien sind sie unerschöpflich. Ihr Anteil an der Stromerzeugung soll in den kommenden Jahren weiterhin steigen – nicht zuletzt bei den Wohngebäuden. Wir geben einen Überblick über unterschiedliche erneuerbare Energien.

Erneuerbare Energien auf dem Prüfstand: Vor- und Nachteile im Vergleich

Solarenergie

Die Sonne ist die bei Weitem wichtigste Energiequelle, die wir haben. Die Strahlung, die auf die Erde trifft, ist mehr als zehntausendmal größer als der weltweite Energiebedarf. Doch wird nur ein Bruchteil davon genutzt. Die Aufgabe besteht darin, diese Energie aufzufangen und umzuwandeln. Dies geschieht durch Sonnenkollektoren, welche die Sonnenstrahlen in Strom, Wärme oder chemische Energie transformieren.

Für Wohngebäude ist die Solarenergie sehr sinnvoll: Zum einen kann sie als Ökostrom genutzt werden. Solarkraftwerke und Sonnenkollektoren erzeugen Strom, der in das Stromnetz eingespeist wird. So wird der Anteil des Ökostroms erheblich erhöht.

Zum anderen kann Solarenergie direkt am und im Gebäude genutzt werden, um Wärme (Solarthermie) oder Strom (Photovoltaik) zu produzieren. Dabei kann der gewonnene Strom auch für den Betrieb einer Wärmepumpe eingesetzt werden. Überschüssiger Strom wird hingegen ins Stromnetz eingespeist.

Solarenergie spielt unter den erneuerbaren Energien eine herausragende Rolle. Allerdings hängt die Stromerzeugung von der Sonneneinstrahlung ab – ist es schattig oder bedeckt, sinkt die Leistung beträchtlich. Größere Photovoltaik-Anlagen werden oftmals mit Batterien ausgestattet, um den erzeugten Strom zu speichern. Zudem werden viele Solarmodule in China gefertigt, wodurch eine gewisse Importabhängigkeit der Energieversorgung bestehen bleibt.

Windkraft

Nicht weniger bedeutsam als die Solarenergie ist Windkraft. Knapp 30.000 Anlagen gibt es in Deutschland und sie produzieren ähnlich viel Strom zu günstigen Kosten. Nach einer Phase der Stagnation wird nun wegen des Klimawandels und der kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreise wieder stärker auf den Ausbau der Windenergie gesetzt. Dabei hat sie einen gravierenden Nachteil: Es gibt große Leistungsschwankungen, je nachdem, wie stark der Wind weht. Immerhin sind die Windräder in der Lage, die jahreszeitlich bedingten Rückgänge bei der Solarenergie auszugleichen. Denn hierzulande wird in den Wintermonaten doppelt so viel Windstrom erzeugt wie im Sommer.

Wasserkraft

In Norwegen, Kanada oder Brasilien ist die Wasserkraft die wichtigste der erneuerbaren Energien. In Deutschland ist sie weniger bedeutsam, u. a. wegen des massiven Ausbaus der Solarenergie und Windkraft. Die Stärke der Wasserkraft ist ihre Konstanz und Berechenbarkeit.

Geothermie

Bei der Geothermie wird die Wärmeenergie genutzt, die in der Erdkruste gespeichert ist. Um sie zu erschließen, müssen Löcher gebohrt werden, die mehrere Kilometer in die Tiefe reichen. Es gibt allerdings auch oberflächennahe Geothermie, die nur einige hundert Meter in die Tiefe reicht. Der große Vorteil der Geothermie: Sie ist von Wind und Wetter unabhängig. Das ganze Jahr über kann Wärme und Strom erzeugt werden. Geothermie gilt als zukunftsweisende Technologie, auf welche große Hoffnung gesetzt wird. Vor allem als Fernwärme soll sie zum Einsatz kommen.

Biogas

Die biologische Alternative zum Erdgas: Biogas wird aus Pflanzen und Pflanzenresten (vor allem Mais, aber auch Gras, Getreide und Zuckerrüben) sowie aus Gülle und Mist gewonnen. Mikroben zersetzen das Material in sogenannte „Fermenter“ oder „Faultürme“. Wie bei der Geothermie wird aus Biogas Strom und Wärme erzeugt. Und auch das Biogas ist „grundlastfähig“. Das heißt, es ist unabhängig von der Witterung, und kann ganz nach Bedarf genutzt werden.

Holz und Pellets

Auch beim Heizen mit Holz handelt es sich gemäß der gültigen RED-Richtlinie ebenfalls um die Nutzung erneuerbarer Energien. Allerdings kann es Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis Bäume gewachsen sind. Es gibt allgemeine Kritik an der Holzverbrennung zur Energiegewinnung, denn Holz ist ein hochwertiger Rohstoff, der an anderer Stelle sinnvoller verwendet werden könnte. Bedenklicher noch: Holzöfen produzieren Feinstaub und tragen damit erheblich zur Luftverschmutzung bei. Das Umweltbundesamt rät daher ausdrücklich von ihnen ab. Eine weitere Zunahme von Holzöfen hält die Behörde für problematisch.