Immobilien Ratgeber - 03.05.2023
Es ist eines der größten Risiken für Vermieterinnen und Vermieter und aufgrund der hohen Energiekosten ein aktuelles Thema: Ihre Mieterin oder Ihr Mieter stellt die Zahlungen ein. Dann droht ein gewaltiger finanzieller Schaden. Abhilfe verspricht die Mietausfallversicherung. Sie springt ein, wenn die Mietzahlungen ausbleiben. Doch wie sinnvoll ist so eine Versicherung?
Im Schadensfall übernimmt die Versicherung Miete und Nebenkosten – je nach Vertrag zwischen drei und 24 Monatsmieten. Oder es wird ein bestimmter Höchstbetrag festgelegt (z.B. 10.000 Euro). Auf diese Leistungen haben Sie jedoch erst Anspruch, nachdem Sie alle rechtlichen Schritte eingeleitet haben, die Miete einzutreiben.
Mahnung
fristlose Kündigung
Räumungsklage
Erstaufbringung der Kaution
Es ist also nicht so, dass die Mietausfallversicherung einspringt, sobald Ihre Mieterin oder Ihr Mieter in Zahlungsrückstand gerät. Auch müssen Sie umgehend reagieren und die erforderlichen Maßnahmen in die Wege leiten. Sonst gefährden Sie Ihren Versicherungsschutz.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich gezielt gegen Mietnomaden zu versichern. In solchen Fällen kommt die Versicherung auch für die mutwillig herbeigeführten Sachschäden auf und übernimmt die Kosten für die Entrümpelung, die Desinfizierung und die Renovierung infolge von Verwahrlosung sowie für die Einlagerung von Möbeln.
Üblicherweise wird eine Mietausfallversicherung abgeschlossen, bevor der Mietvertrag unterzeichnet wird. Dabei müssen Sie die Bonität Ihrer Mieterin oder Ihres Mieters ausreichend geprüft haben. Schließen Sie die Versicherung für einen bestehenden Mietvertrag ab, greift der Schutz erst nach ein paar Monaten. Außerdem muss Ihre Mieterin oder Ihr Mieter bis dahin Miete und Nebenkosten rechtzeitig und vollständig gezahlt haben.
Ob sich für Sie die Mietausfallversicherung lohnt, sollten Sie sorgfältig abwägen. Auf der einen Seite schützt Sie die Versicherung vor einem Szenario, das Sie in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann. Doch andererseits gibt es auch Kritik: Die Versicherung zahlt nur unter ganz bestimmten Bedingungen, und die Leistungen sind begrenzt. Jedes Risiko, das Sie zusätzlich absichern, verteuert die Prämie.
Es liegt nahe: Die Mietausfallversicherung können Sie nicht als Nebenkosten umlegen. Doch immerhin lassen sich die Kosten als Werbungskosten steuerlich geltend machen.
Welche Nebenkosten Sie hingegen umlegen können. Das erfahren Sie hier: Umlagefähige Nebenkosten.
