Immobilien-Ratgeber - 09.05.2022

Die Miethöhe festlegen

Viel hängt davon ab, wie hoch Sie die Miete ansetzen. Denn das hat nicht nur Auswirkungen auf Ihre Rendite, sondern auch darauf, wie schnell Sie Ihre Wohnung vermieten können und an wen. Darüber hinaus beeinflusst die Miete den Wert Ihrer Immobilie. Wirft Ihre Wohnung kaum Geld ab oder ist sogar ein Verlustgeschäft, drückt das ganz erheblich den Verkaufspreis.  

Der Marktpreis entscheidet

Der zuverlässigste Anhaltspunkt, eine angemessene Miete zu bestimmen: Sie beobachten den Markt. Verfolgen Sie das Angebot von vergleichbaren Wohnungen im Internet. Da bieten sich die großen Immobilienportale an. Oder auch die Angebote der örtlichen Tageszeitungen, die ebenfalls online abrufbar sind. Hier bekommen Sie einen Eindruck, wie viel Miete für ähnliche Objekte verlangt wird. Je länger Sie solche „Marktstudien“ betreiben, umso genauer können Sie einschätzen, was aktuell an Miete verlangt wird.

Müssen Sie die Mietpreisbremse beachten?

In den meisten Ballungsräumen und Gemeinden mit einem angespannten Wohnungsmarkt gilt die Mietpreisbremse. Ob Ihre Wohnung davon betroffen ist, können Sie bei der Gemeindeverwaltung erfragen. Vermieter- und Mietervereine wissen das natürlich auch. 

Sind Sie von der Mietpreisbremse betroffen, müssen Sie zunächst die ortsübliche Vergleichsmiete ermitteln. Dazu dient der örtliche Mietspiegel. Mitunter ist der online einsehbar. Informationen bekommen Sie ebenfalls von der Gemeindeverwaltung. Bei der Neuvermietung dürfen Sie die ortsübliche Vergleichsmiete maximal um 10 % überschreiten.

Dabei gibt es wichtige Einschränkungen: Wenn die Miete bisher über diesem Betrag lag, müssen Sie die Miete nicht senken. Sie dürfen die alte Miete weiterhin verlangen, müssen aber Ihrer Mieterin oder Ihrem Mieter die alte Miethöhe mitteilen und belegen können.

Wichtig ist auch: Die Mietpreisbremse gilt nur für Bestandswohnungen, also nicht für Neubauten. Und auch wenn Sie die Wohnung umfassend modernisiert haben, sind Sie von der Mietpreisbremse nicht betroffen. Dabei liegt die Messlatte durchaus hoch. Ein bisschen renovieren reicht nicht.

Und noch etwas sollten Sie wissen: Wenn Sie sich auf die eben genannten Ausnahmegründe berufen, müssen Sie das Ihrer Mieterin oder Ihrem Mieter unaufgefordert mitteilen.

Gute Gründe für eine moderate Miete  

Gerade für private Vermieterinnen und Vermieter gilt: Ein vertrauensvolles Verhältnis ist unterm Strich häufig mehr wert, als die maximale Miete herauszuholen. Es ist tatsächlich wichtiger, an eine Person zu vermieten, die mit der Wohnung gut umgeht und zum Werterhalt beiträgt. Und doch sollten Sie auch darauf achten, dass Sie eine angemessene Miete bekommen. Eben deshalb sollten Sie immer wieder den Mietmarkt beobachten.