Immobilien-Ratgeber - 28.09.2023

Dekarbonisierung: Maßnahmen, Bedeutung & Definition

Im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Heizungswende taucht häufig der Begriff der „Dekarbonisierung“ auf. Was ist eigentlich damit gemeint? Und warum spielen Mietwohnungen in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle? Hier erfahren Sie es!

Definition von Dekarbonisierung

Dekarbonisierung heißt wörtlich „von Kohlenstoff frei machen“. Karbon ist der Kohlenstoff und die Vorsilbe „de“ steht mit der Endung „-isierung“ für „von etwas befreien“. Nun ist es nicht der reine Kohlenstoff, um den es hier geht, sondern das Kohlendioxid, CO2, das als Treibhausgas maßgeblich zum Klimawandel beiträgt.

Nun sorgen auch natürliche Quellen dafür, dass sehr viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt. Doch ist dieser natürliche Kohlenstoffkreislauf nahezu ausgeglichen. Denn die Ozeane und die Wälder nehmen fast genauso viel Kohlendioxid wieder auf wie ausgestoßen wird.

Bei den fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas ist das anders. Da wird nichts zurückgenommen, was ausgestoßen wird. Die Folge: Es reichert sich immer mehr Kohlendioxid in der Erdatmosphäre an. Nach Angaben des Umweltbundesamtes ist die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung um gut 50 % gestiegen. Deshalb soll der Ausstoß von Kohlendioxid reduziert werden und schließlich ganz unterbleiben. Dann ist das Ziel der Klimaneutralität erreicht.

Haushalte tragen zu einem Fünftel aller Emissionen bei

Für den Ausstoß von Kohlendioxid sind verschiedene Sektoren verantwortlich: Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, aber auch Gebäude. Dabei sollen Schätzungen zufolge die privaten Haushalte durch Heizung und Stromverbrauch rund ein Fünftel der CO2-Emissionen in Deutschland ausmachen.

Die Emissionen sollen runter, auch bei Gebäuden. Die Bundesregierung hat für 2030 für jeden Sektor Klimaziele definiert. Beim Abfall ist der Zielwert bereits heute erreicht, es folgen der Agrarsektor (Ziel zu 78 % erreicht), die Industrie (71 %) und die Gebäude (69 %), zu denen auch Wohngebäude gehören. Am stärksten hinkt der Verkehr hinter den Klimazielen hinterher: Hier sind die Klimaziele erst zu 19 % erreicht.

Welche Maßnahmen tragen zur Dekarbonisierung bei?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Ausstoß von Kohlendioxid zu senken. Bei Wohngebäuden sind das die folgenden Maßnahmen: 

  • Energieeffiziente Gebäudehülle: Dach, Fenster, Decken und Wände werden besser gedämmt, Ritzen und Spalten in Fenstern und Türen abgedichtet. Dadurch braucht das Gebäude weniger Heizenergie im Winter und weniger Kühlung im Sommer. 

  • Strom und Heizung aus erneuerbaren Energien: Rund drei Viertel aller Wohnungen werden noch immer mit Öl oder Gas beheizt, vor allem Mietwohnungen. Erneuerbare Energien (Windenergie, Solarenergie) sind klimaneutral. 

  • Optimierung der Heizung: Wird die vorhandene Öl- und Gasheizung besser eingestellt oder mit erneuerbaren Energieträgern kombiniert, fallen weniger Emissionen an.  

Dekarbonisierungsziel: klimaneutraler Gebäudebestand

Die Dekarbonisierung soll bis 2050 abschlossen sein. Bis dahin soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Das heißt, aus dieser Quelle soll es keine Emissionen von CO2 mehr geben. Dazu könnten auch Ausgleichsmaßnahmen beitragen, sogenannte „negative Emissionen“, bei denen Kohlendioxid gebunden wird. Entscheidend: In der Summe kommt kein weiteres Kohlendioxid mehr hinzu.

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