Immobilien-Ratgeber - 06.10.2023

Die Pflicht zum Heizungscheck 

Am 1. Oktober 2024 sind Änderungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Bezug auf §60b in Kraft getreten, die die Prüfung und Optimierung älterer Heizungsanlagen betreffen. Das Ziel: Heizungen sollen optimal eingestellt werden und effizient arbeiten. Hier lernen Sie die Details kennen!

Wer ist zur Heizungsprüfung verpflichtet?

Zur ordnungsgemäßen Wartung und Instandhaltung Ihrer Immobilie zählt auch die Prüfung des Zustands der Heizungsanlage. Gleichzeitig können Sie in diesem Rahmen aber auch gesetzliche Anforderungen erfüllen, die an eine Heizungsprüfung und -optimierung gestellt werden und am 01. Oktober 2024 in Kraft getreten sind: 

Diese gesetzlichen Bestimmungen gelten für Heizungsanlagen mit Wasser als Wärmeträger, die nach Ablauf des 30. September 2009 eingebaut oder aufgestellt wurden, keine Wärmepumpe und in Gebäuden mit mindestens sechs Wohnungen oder selbständigen Nutzungseinheiten installiert sind.

Diese Anlagen müssen innerhalb von 15 Jahren nach Einbau oder Aufstellung einer Heizungsprüfung und Heizungsoptimierung unterzogen werden. 

Heizungsanlagen, die vor dem 1. Oktober 2009 eingebaut oder aufgestellt wurden, müssen bis zum 30. September 2027 einer Heizungsprüfung und -optimierung unterzogen werden.

Schwachstellen aufspüren mit dem Heizungscheck 

Bei der Heizungsprüfung sind verschiedene technische Parameter zu prüfen, um die Energieeffizienz zu optimieren. Dazu gehören

  • die Einstellungen für die Wärmeerzeugung,
  • der Einsatz effizienter Heizungspumpen,
  • Dämmmaßnahmen von Rohrleitungen und Armaturen
  • sowie Maßnahmen zur Absenkung der Vorlauftemperatur.

Die Optimierung umfasst unter anderem auch die Absenkung der Vorlauftemperatur, die Aktivierung von Nachtabsenkung oder -abschaltung, die Optimierung des Zirkulationsbetriebs und die Absenkung der Warmwassertemperaturen.

Das Ergebnis wird schriftlich festgehalten. Und es werden Maßnahmen empfohlen, die das Heizen effizienter machen.  Ziel der Überprüfung ist es, Schwachstellen zu erkennen – um sie dann in einem zweiten Schritt beheben zu lassen. 

Hinweise an Mieterinnen und Mieter 

Zu den Maßnahmen, die nach einem Heizungscheck empfohlen werden, gehören auch Hinweise an die Nutzerinnen und Nutzer der Heizung. Diese Hinweise sollten Sie an Ihre Mieterinnen und Mieter weiterleiten. 

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Dauer und Kosten des Heizungschecks

Ein Heizungscheck dauert ungefähr eine Stunde und beruht auf den Anforderungen der DIN EN 15378. Er liefert eine qualitative energetische Bewertung der Heizungsanlage. Die Kosten sind abhängig von der Größe und Komplexität der Anlage, aber auch vom Anbieter. Zwischen 100 und 180 Euro sollten Sie mindestens rechnen. 

Wer führt die Heizungsprüfung durch?

Die Heizungsprüfung muss von einer fachkundigen Person durchgeführt werden, die bestimmte Qualifikationen gemäß den gesetzlichen Vorschriften erfüllt. Die Prüfung und eventuell erforderliche Optimierungsmaßnahmen sollten im Zusammenhang mit bereits stattfindenden Tätigkeiten oder Maßnahmen angeboten und durchgeführt werden. Das Ergebnis der Prüfung und etwaiger Optimierungsbedarf sind schriftlich festzuhalten und dem Betreiber der Anlage zu übermitteln. Falls Optimierungsbedarf besteht, müssen die Maßnahmen innerhalb eines Jahres durchgeführt und schriftlich dokumentiert werden.

Wann ist ein Heizungscheck nicht nötig? 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verpflichtung zur Heizungsprüfung in einigen Fällen entfällt, beispielsweise bei Heizungsanlagen mit standardisierter Gebäudeautomation oder bei Wärmepumpen, die einer Betriebsprüfung unterzogen werden. Auch Heizungsanlagen, die unter vertragliche Vereinbarungen über Energieeffizienz oder von Versorgungsunternehmen betrieben werden, können von der Verpflichtung ausgenommen sein. Lesen Sie hierzu jedoch gezielt den § 60b des Gebäudeenergiegesetzes (Prüfung und Optimierung älterer Heizungsanlagen). 

Warum ist der Check sinnvoll?

Als Vermieterin oder Vermieter ist es wichtig, die gesetzlichen Anforderungen an die Heizungsprüfung und -optimierung zu erfüllen und sicherzustellen, dass die entsprechenden Maßnahmen rechtzeitig durchgeführt werden. Durch die Einhaltung dieser Vorschriften tragen Sie zur Energieeffizienz bei.


 

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