Immobilien-Ratgeber - 13.08.2024

Die Planung Ihrer PV-Anlage

Dank des Solarpakets I werden Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) für viele Vermieterinnen und Vermieter immer attraktiver. Mit der so gewonnenen Solarenergie können Sie Ihren Mieterinnen und Mietern Solarstrom zu einem günstigen Tarif anbieten. Doch bei der Planung Ihrer PV-Anlage gibt es einiges zu beachten. In unserer Checkliste erhalten Sie einen Überblick. 

Was ist Mieterstrom?

Mieterstrom wird direkt vor Ort im oder am Wohngebäude produziert. Eine Grundvoraussetzung und Besonderheit: Der so erzeugte Strom wird nicht durch das öffentliche Netz geleitet. Dadurch können einige Kostenbestandteile wie das Netzentgelt, netzseitige Umlagen, die Stromsteuer und die Konzessionsabgabe eingespart werden.

Warum lohnt sich die Installation einer PV-Anlage?

In der Regel wird Mieterstrom über PV-Anlagen auf dem Dach gewonnen. Diese nutzen Sonnenlicht als Energiequelle und gelten daher als klimafreundlich.

Um den Ausbau von PV-Anlagen zu erleichtern, hat das Bundeswirtschaftsministerium mit dem sogenannten Solarpaket I die bürokratischen Hürden für die Verrechnung des erzeugten Solarstroms an die Mieterinnen und Mieter im April 2024 abgebaut.  
 
Vor allem in Zeiten hoher Stromtarife wird Mieterstrom für viele Haushalte immer attraktiver. Eine Solaranlage auf dem Dach kann Ihre Immobilie daher immens aufwerten. Zudem leisten Sie einen Beitrag zur Energiewende und können sogar finanziell davon profitieren: Durch die Nutzung des Solarstroms in Ihrem Objekt können Sie die Rendite auf Ihre Investition in die Solaranlage deutlich steigern.

PV-Anlage planen: Seien Sie vorbereitet

Um eine PV-Anlage erfolgreich und zuverlässig zu nutzen, ist eine effiziente Planung und Installation erforderlich. Der Betrieb einer PV-Anlage ist jedoch denkbar einfach. PV-Anlagen haben als private Anlagenbetreibung keine gesetzliche Wartungspflicht.  
 
Eine Reinigung der Module ist nicht erforderlich, da der nächste Regen diese Aufgabe übernimmt. In seltenen Fällen kann es zu Schäden an den Modulen durch Hagel kommen, welche eine Wartung erfordern. Nach einer Betriebszeit von etwa 12 Jahren kann es jedoch vorkommen, dass der Wechselrichter ausgetauscht werden muss. Es ist ratsam, im Voraus zu klären, wie mit solch einer Betriebsstörung umgegangen wird. 
 
Im Folgenden möchten wir Ihnen mit unserem exemplarischen Ablaufplan zeigen, welche Schritte Sie bei der Planung, Einrichtung und Instandhaltung Ihrer PV-Anlage berücksichtigen müssen.

Schritt für Schritt zu Ihrer PV-Anlage

Rund um die Einrichtung Ihrer PV-Anlage gibt es viele Dinge zu beachten. Damit Sie dabei nicht den Überblick verlieren, können Sie sich an unserem Ablaufplan orientieren. Zusätzlich stellen wir Ihnen nachfolgend eine Checkliste zum Download zur Verfügung.

Vor der Beauftragung

1. Zunächst müssen Sie sich als Vermieter oder Vermieterin im Klaren darüber werden, in welchem Umfang Sie PV-Anlagen in Ihren Liegenschaften einsetzen wollen.

2. Basierend auf dieser Zielklärung werden Rechenansätze für die betreffenden Liegenschaften mit einer daraus abgeleiteten Ertragsabschätzung erstellt.

3. Es folgt das Einholen, Sichten und Vergleichen von Angeboten verschiedener Fachbetriebe für die Einrichtung und Instandhaltung Ihrer PV-Anlage.

4. Nachdem Sie sich für einen Fachbetrieb entschieden haben, können Sie diesen beauftragen. Damit ist der erste große Schritt auf dem Weg zur Installation Ihrer PV-Anlage geschafft!

 

Abhängig von Ihrer Ausgangssituation können für die Finanzierung Ihrer PV-Anlage vor der Einrichtung durch den Fachbetrieb auch folgende Schritt wichtig und nötig sein:

  • Wenn Sie ein Darlehen benötigen, müssen Sie dafür entsprechend Angebote einholen.

  • Im nächsten Schritt können Verhandlungen mit dem Kreditinstitut Ihrer Wahl folgen.

  • Wenn Sie auf staatliche Fördermittel angewiesen sind oder diese in Anspruch nehmen möchten, müssen diese bei Ihrem jeweils zuständigen Bundesland beantragt werden. 

     

Gemeinsam mit dem Fachbetrieb

5. Unabhängig von möglichen Schritten für die Finanzierung, gehen Sie mit dem von Ihnen gewählten Fachbetrieb in die Feinplanung Ihrer PV-Anlage. Diese schließt die Erstellung von Planungsunterlagen mit ein.

6. Noch vor der eigentlichen Einrichtung Ihrer Anlage, muss diese beim Netzbetreiber angemeldet werden. Dies können Sie selbst erledigen oder durch den von Ihnen beauftragten Fachbetrieb vornehmen lassen.

7. Schließlich installiert der Fachbetrieb Ihre PV-Anlage. In Verbindung damit erhalten Sie eine Einweisung durch den Betreiber und alle für Sie erforderlichen Unterlagen. 

Nach der Einrichtung

8. Der Fachbetrieb schließt ihre Anlage auch an das Stromnetz an und baut die Zähleranlage ein.

9. Ratsam ist der Abschluss einer Versicherung.

10. Der Netzbetreiber nimmt die Anlage im Beisein von Ihnen und Ihrem Fachbetrieb ab. Ihre PV-Anlage kann nun in Betrieb genommen werden.

11. Spätestens einen Monat nach der Inbetriebnahme müssen Sie Ihre Anlage bei der Bundesnetzagentur anmelden. Dies können Sie online im Marktstammdatenregister erledigen oder Ihr Solarteur übernimmt auch diesen Schritt. 

Jetzt unsere Checkliste herunterladen


 

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