Immobilien Ratgeber - 18.05.2022
Haben Sie keine Zeit für die Mietersuche? Wohnen Sie in einer anderen Stadt? Oder trauen Sie es sich nicht so recht zu, eine Mieterin oder einen Mieter auszuwählen? Dann kann es sinnvoll sein, ein Maklerunternehmen zu beauftragen. Doch sollten Sie wissen, wie Sie ein kompetentes Unternehmen finden, was es für Sie leistet und welche Kosten auf Sie zukommen.
Als erstes sollten Sie wissen: Maklerin oder Makler kann sich jeder Mensch nennen, der ein entsprechendes Schild an seiner Bürotür anbringt. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich vorher über die Qualitäten des Unternehmens informieren. Ist es schon länger am Markt tätig? Gibt es positive Kundenbewertungen? Wobei dieses Thema nicht überbewertet werden sollte. Denn wie auch bei anderen Geschäften gibt es beides: Positive Bewertungen, die dazu dienen, das Unternehmen zu pushen und womöglich bezahlt sind. Negative Urteile, die dazu dienen, die Konkurrenz anzuschwärzen. Am sinnvollsten ist, die Bewertungen zu lesen und zu überlegen: Wie glaubwürdig ist dieses Urteil und ist die Bewertung fair?
Ein zweiter Aspekt: Für die meisten Maklerunternehmen ist es wesentlich lukrativer, Immobilien zu verkaufen. Das Vermakeln von Mietwohnungen läuft eher nebenher. Nun kann man das den Unternehmen nicht verdenken. Aber die entscheidende Frage ist: Wie gut ist das Unternehmen bei der Vermittlung von Mietwohnungen? Es hilft Ihnen gar nichts, wenn Sie die beste Maklerin der Stadt beauftragen, die ihren guten Ruf aber ausschließlich der Vermittlung von Verkäufen verdankt. Suchen Sie daher gezielt nach einem Unternehmen, das viel Erfahrung in der Vermittlung von Mietwohnungen hat.
Das Maklerunternehmen kann Ihnen die Mietersuche fast vollständig abnehmen: Es schaltet Anzeigen, führt die Besichtigungstermine durch und prüft die Bonität der möglichen Mieterin oder des Mieters. Darüber hinaus kann ein gutes Maklerunternehmen Sie auch beraten über eine angemessene Höhe der Miete.
Erst wenn ein Mietvertrag zustande kommt, wird die Provision fällig. Sie beträgt in der Regel zwei Kaltmieten plus Mehrwertsteuer. Zwar kann über die Höhe der Provision verhandelt werden, doch ist der genannte Satz der übliche. Bei der Vermittlung von Mietobjekten gilt das Bestellerprinzip. Das heißt: Da Sie den Auftrag erteilt haben, müssen Sie auch vollständig für die Provision aufkommen. Früher wurde die oft geteilt oder sogar der Mieterseite übertragen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Makleraufträgen: Beim Allgemeinauftrag erteilen Sie dem Maklerunternehmen nur die Erlaubnis, Ihre Mietwohnung anzubieten. Mehr nicht. Sie selbst können ebenfalls suchen und auch weitere Maklerunternehmen mit der Suche beauftragen – ebenfalls mit einem unverbindlichen Allgemeinauftrag. Wer am Zustandekommen des Mietverhältnisses mitwirkt, hat Anspruch auf die Provision.
Das klingt gut, hat aber gewaltige Nachteile. So wird sich das Engagement des Maklerunternehmens in Grenzen halten. Warum Anzeigen schalten, wenn die Wohnung womöglich schon vergeben ist? Warum sich überhaupt für so einen Auftrag ins Zeug legen?
Wenn Sie schon ein Maklerunternehmen einschalten, dann sollten Sie ihm die Aufgabe vollständig übertragen. Das tun Sie mit einem qualifizierten Alleinauftrag. Den sollten Sie jedoch befristen. Kommt in dieser Zeit ein Mietverhältnis zustande, hat das Unternehmen Anspruch auf die Provision. Dadurch sorgen Sie für klare Verhältnisse und können erwarten, dass sich das Maklerunternehmen mit voller Kraft engagiert.
