Immobilien-Ratgeber - 08.05.2025

Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage: Wann lohnt sich die Investition?

Die Entscheidung für eine eigene Photovoltaikanlage ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern kann sich für Vermieter:innen langfristig auch wirtschaftlich lohnen. Wir geben einen Überblick über die zentralen Einflussgrößen und zeigen, warum sich ein Einstieg trotz anfänglicher Investitionskosten langfristig bezahlt machen kann.

Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage einschätzen

Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen steht im Zentrum vieler Überlegungen, wenn es um Investitionen in erneuerbare Energien geht. Neben dem ökologischen Nutzen stellt sich vor allem die Frage: Lohnt sich die Anlage auch finanziell?

Tatsächlich hängen die wirtschaftlichen Vorteile von verschiedenen Faktoren ab – etwa von den Investitionskosten, der Höhe der Einspeisevergütung, möglichen Fördermitteln und dem Stromverbrauch im Objekt. Auch langfristige Einsparungen bei den Stromkosten und eine gewisse Absicherung gegen steigende Energiepreise spielen eine Rolle.

Der Einstieg erfordert eine Anfangsinvestition – je nach Anlagengröße, Ausstattung und Einbausituation kann das mehrere zehntausend Euro kosten. Diese Summe schreckt viele ab. Doch: Die Rechnung geht langfristig auf, besonders wenn der erzeugte Strom nicht vollständig eingespeist, sondern über ein Mieterstrommodell direkt an Mieter:innen verkauft wird. Das bringt höhere Erlöse als die Einspeisevergütung – und macht die Investition deutlich attraktiver.

Ein einfaches Rechenmodell reicht dafür jedoch nicht aus. Manche Parameter, wie etwa die Entwicklung von Wartungskosten oder künftige Marktpreise, lassen sich zum Zeitpunkt der Planung nicht exakt beziffern. Eine sorgfältige Analyse ist daher unerlässlich, um die Wirtschaftlichkeit im Einzelfall realistisch einschätzen zu können.

Klar ist: Die kontinuierlich sinkenden Kosten für Solartechnologien, Fördermaßnahmen sowie die zunehmende Energieeffizienz machen Photovoltaik zu einer zunehmend attraktiven und kostengünstigen Option.

Welche Faktoren beeinflussen die Wirtschaftlichkeit?

Die Rentabilität einer PV-Anlage ergibt sich aus dem Zusammenspiel zahlreicher Einflussgrößen:

  • Investitionskosten für Module, Wechselrichter, Speicher, Planung

  • Betriebskosten für Wartung, Reparatur, Versicherung

  • Förderungen, z.B. KfW-Kredite oder der Mieterstromzuschlag nach EEG

  • Einspeisevergütung vs. Direktvermarktung an Mieter:innen

  • Smart Metering und Abrechnungskosten (teilweise umlagefähig)

  • Eigenverbrauchsquote – je höher, desto wirtschaftlicher

  • Entwicklung der Energiepreise – besonders relevant in Krisenzeiten

Gerade Letzteres rückt durch weltpolitische Unsicherheiten zunehmend in den Fokus: Während die Kosten für fossile Energien stark schwanken, wird Solarstrom langfristig planbarer – und damit für Vermieter:innen zu einem strategisch sinnvollen Investment.

Zusätzliche Einnahmen durch Mieterstrom

Besonders für Vermieter:innen kann das sogenannte Mieterstrommodell die Wirtschaftlichkeit verbessern. Dabei wird der Solarstrom nicht vollständig ins öffentliche Netz eingespeist, sondern direkt an die Mieter:innen geliefert – zu einem Preis, der meist unter dem regulären Stromtarif liegt, aber über der Einspeisevergütung. Dadurch kann eine Win-Win-Situation entstehen: Die Mieter:innen sparen Stromkosten, während die Vermieter:innen höhere Einnahmen erzielen als bei einer reinen Netzeinspeisung.

Stromgestehungskosten bei PV-Anlagen

Die Stromgestehungskosten sind ein zentraler Faktor bei der Bewertung von Stromerzeugungstechnologien und bilden die Grundlage für den wirtschaftlichen Vergleich zwischen Photovoltaik und konventionellen Energiequellen. Sie beinhalten sämtliche Kosten, die über die Laufzeit der Anlage anfallen – von der Anschaffung bis zur Stilllegung – und werden auf die erzeugte Energiemenge umgelegt.

Zur Berechnung zählen unter anderem:

  • Investitionskosten (z.B. Module, Wechselrichter, Speicher, Planung)

  • Betriebskosten (Wartung, Reparatur, Versicherungen)

  • Rückbau- und Entsorgungskosten

  • Steuern, Gebühren und ggf. Finanzierungskosten

Demgegenüber stehen:

  • Fördermittel (z.B. Investitionszuschüsse)

  • Einnahmen durch Einspeisevergütung oder Direktvermarktung

Dank sinkender Preise für PV-Module und der Massenfertigung liegt der Stromgestehungspreis selbst bei kleineren Anlagen (< 30 kWp) inzwischen häufig unter 0,15 Euro/kWh. Bei größeren Anlagen kann er sogar unter 0,10 Euro/kWh fallen. Für die kommenden Jahre erwarten Fachleute Werte zwischen 0,05 und 0,10 Euro/kWh – ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber fossilen Energieträgern.

Wird der erzeugte Strom im Rahmen eines Mieterstrommodells direkt vor Ort verbraucht, lässt sich die Wirtschaftlichkeit zusätzlich steigern. Denn bei der Direktvermarktung an Mieter:innen entfällt ein großer Teil der Netzentgelte und Abgaben, was den erzielbaren Strompreis erhöht.

Fazit: Wirtschaftlich denken, nachhaltig handeln

Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage hängt von zahlreichen Faktoren ab – von der Größe und Ausrichtung über die Finanzierungsbedingungen bis hin zur Entwicklung der Energiepreise. Dabei sind sowohl bezifferbare Einflussgrößen wie Investitionskosten und Einspeisevergütung als auch schwer kalkulierbare Parameter wie langfristige Wartungskosten zu berücksichtigen.

Klar ist: Wer in Photovoltaik investiert, profitiert von dauerhaft niedrigeren Stromkosten, einem hohen Maß an Energieunabhängigkeit und der Möglichkeit, nachhaltige Energieversorgung in die eigene Immobilie zu integrieren. Bei sorgfältiger Planung und realistischen Annahmen wird die Investition in eine Photovoltaikanlage zu einem wirtschaftlich lohnenden Schritt – vor allem im Rahmen eines Mieterstrommodells.


Jetzt den Immobilien-Ratgeber Newsletter abonnieren


 

Redaktionsrichtlinien und Haftungsklausel

Die Beiträge im Techem Immobilien-Ratgeber werden nach strengen Qualitätsrichtlinien verfasst und beziehen sich auf seriöse Quellen und Gesetzestexte. Achten Sie daher bitte auf die Angabe des Veröffentlichungsdatums zu Beginn der Beiträge.

Techem möchte Ihnen mit den Inhalten eine erste Orientierung zu bestimmten Themenkategorien bieten. Wir erbringen keine Rechtsberatung und sind hierzu auch nicht befugt. Tipps und Handlungsempfehlungen dienen ausschließlich zu Informationszwecken und haben keinen Anspruch darauf, korrekt, aktuell und/oder vollständig zu sein. Techem übernimmt für diesen Inhalt und dessen Verwendung keine Verantwortung. Daher raten wir dazu, für persönliche und individuelle Anfragen in rechtlichen oder finanziellen Anliegen, einen Rechts-, Steuer- oder Finanzberater hinzuzuziehen.